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TV-Tipp: Rock ’n’ Roll Paradise Bretagne

Ein kleiner Ort in Frankreich, der in den großen Entwicklungsplänen immer wieder außen vor blieb, hat den Widerstand aufgenommen – fest entschlossen, sein Schicksal selbst zu meistern.


Mitten in der Westbretagne, in einem von Armut geprägten Landstrich rund um eine vernachlässigte Verkehrsachse, liegt die erstaunliche Kleinstadt Carhaix, deren Bewohner für das Überleben ihrer Gemeinde kämpfen. Schon seit 1992 verwandeln sie ihr Städtchen einmal jährlich beim Festival des Vieilles Charrues in die Welthauptstadt des Rock.
Auch bei den bretonischen Revolten hat Carhaix den Rang einer Hauptstadt: Bürgermeister Christian Troadec ist aktiv in der Protestbewegung der „Bonnets rouges“ („rote Mützen“), und die 8.000 Einwohner konnten durch monatelange hartnäckige Mobilisierung die drohende Schließung ihres Krankenhauses abwenden.
Jean-Pierre und Loïc, bei allen Kämpfen für ihre Stadt dabei, sind Vorreiter der ökologischen Landwirtschaft in der Region. Seit 20 Jahren bewirtschaften sie ihre Felder ganz ohne Pestizide und bieten der Krise erfolgreich die Stirn.
Dabei gehen die globalen Entwicklungen an Carhaix nicht vorbei. Ein chinesischer Konzern errichtete im Industriegebiet der Stadt das größte Milchpulverwerk Europas für Babynahrung.
Trotz nach wie vor hoher Arbeitslosenzahlen ist Carhaix von rechtsextremen Wahlerfolgen verschont geblieben. Durch ihre Kultur des Zusammenlebens, die das Gemeinwohl vor Einzelinteressen stellt, beleben die Carhaisiens die lokale Demokratie neu und setzen ein positives Beispiel. (Senderinfo)

Mi 30.01., 00:05 – 00:50, ARTE

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