Obwohl wir gestern erst einkaufen waren, beschlossen wir heute nach dem Frühstück wieder zum Super U zu fahren und unsere Vorräte so weit aufzufüllen, dass wir über das Wochenende kommen. Außerdem musste neuer Diesel getankt werden. Auch dies erledigten wir an der Tankstelle am Super U. Übrigens sowohl an der Tankstelle als auch im Super U kann mit deutscher Bankkarte gezahlt werden. Der Tankautomat schaltete dann auch direkt auf deutsche Display Anzeigen um.
Danach fuhren wir dann zum Museumsdorf Meneham.
Meneham
Das Museumsdorf Meneham (bretonisch Ménez Ham – Dorf auf dem Berg) in Kerlouan ist gut ausgeschildert und man wird auf einen vorgelagerten Parkplatz mit öffentlichen Toiletten und ersten Informationen geleitet. Von dort führt ein befestigter Wanderweg zum Dorf an der Küste. Die Informationen am Parkplatz und im Dorf selber sind größtenteils in Französisch, Englisch und auch Deutsch verfasst. Das erste Gebäude im Dorf war das, von vielen Bildern bekannte, Wachhaus zwischen den Felsen das etwa 1756 gebaut wurde. Erst später, etwa ab 1840 gründeten Algenfischer die eigentliche Siedlung. Im zweiten Weltkrieg nutzte die Wehrmacht einige Gebäude zur Verpflegung der in den umliegenden Bunkern eingesetzten Soldaten. In den 70er Jahren verließen die letzten Bewohner den Ort, der 1975 unter Denkmalschutz gestellt wurde. Das Dorf wurde bis 2008 komplett restauriert und zeigt nun als Museumsdorf das frühere Leben der Bauern, Fischer und Algensammler. Einige der Häuser waren geöffnet als wir ankamen. Einige enthalten Dokumentationen, Videovorträge und andere dienen Künstlern als Atelier und Verkaufsraum. Auch das ehemalige Bistro wurde restauriert und kann nun wieder als solches genutzt werden. Hinter dem Dorf zwischen den Felsen fanden wir dann auch das bekannte Wachhaus zwischen den Felsen und gingen auch runter an den felsigen Strand wo die Kinder das Klettern auf den Felsen für sich entdeckten. Vom Strand aus war auch schon unser nächstes Ziel, der Leuchtturm Pontusval zu sehen.
Phare de Pontusval
Der 1869 in Betrieb genommene und 14,5m hohe Leuchtturm sieht auf den ersten Blick ehr aus wie eine kleine Kirche. Er wurde an dieser Stelle wegen der vielen vorgelagerten Riffs gebaut, die man bei Ebbe oder auch bei Flut mit ordentlichem Wellengang gut erkennen kann. Direkt am Leuchtturm ist ein größerer Parkplatz wo wir unser Auto abstellten und zu Fuß die Umgebung erkundeten. Rechts vom Leuchtturm ist eine Bucht mir einem schönen Sandstrand in dem wir viel Meerglas und einige Seespinnenpanzer fanden. Auf der anderen Seite des Leuchtturms ist ebenfalls ein Strand aber der Sand ist deutlich grober. An beiden Stränden ist Baden verboten.
Menhir Men Marz
Auf der Rückfahrt nach Plougar fuhren wir noch am Menhir Men Marz vorbei. Der über 8m hohe Menhir wurde christianisiert, also mit Kreuzen versehen. Zum einen findet man auf der Spitze ein Granitkreuz zum anderen ist auf einer Seite des Menhirs in etwa 1,5m Höhe ein Kreuz eingraviert. Er ist der vierthöchste noch stehende Menhir in Frankreich. Schnell zu übersehen, findet sich auf der anderen Straßenseite ein kleiner Pavillion mit Informationen zum Menhir.
Wie um viele der anderen Menhire in der Bretagne ranken sich auch um diesen einige Sagen und Legenden. So versuchten junge Frauen einen Stein so auf den Menhir zu werfen, dass er in der Kerbe am oberen Teil des Menhirs liegen blieb. Schafften sie es, bedeutete dies dass sie noch im selben Jahr heiraten würden. Der großen Anzahl der in der Kerbe liegenden Steine, muss es viele Hochzeiten gegeben haben ;-).
Dann ging es zurück nach Plougar zu unserem Gîte.