Obwohl das Hotel direkt am Bahnhof von Brügge liegt war die Nacht sehr ruhig. Da wir im Hotel kein Frühstück gebucht hatten, machten wir uns im Bahnhof auf die Suche nach einem Frühstück und wurden schnell fündig. Frisch gestärkt starteten wir unsere nächste Etappe nach Etretat. An den Hinweisschildern Richtung Etretat und Alabasterküste bin ich auf der Fahrt über die A29 Richtung Bretagne schon öfter vorbeigefahren. Daher wollte ich nun wissen was dahinter steckt.
Nach knapp 4 Stunden kamen wir in Etretat an. Die Stadt lag im dichten Nebel und war noch dazu gut besucht. Étretat liegt etwa auf Meereshöhe direkt am Ärmelkanal, in einer der wenigen Talöffnungen in der 120 km langen Steilküste zwischen Dieppe und Le Havre, die wegen ihrer hellen Färbung Alabasterküste genannt wird. Die Klippen von Étretat entstanden in der Oberkreide. Sie bestehen im Wesentlichen aus weißer Kreide und aus Feuerstein. Die Falaises d’Aval südwestlich von Étretat sind 75 m hoch, die östlich gelegenen Falaises d’Amont sind 84 m hoch. Unterhalb der Klippen findet man Geröll, das vom Absturz großer Felsbrocken herrührt. Die Erosion durch Regenwasser, das in die poröse Kreide eindringt, und Frost fördern diesen Zerfall. An der Basis erodiert die Meeresbrandung den Fels. Auch die drei markanten Felsbögen Porte d’Amont, Porte d’Aval und Manneporte verdanken ihre Entstehung nicht der Meeresbrandung, sondern einem Fluss, der parallel zur heutigen Küstenlinie verlief. Die Felsnadel Aiguille besteht aus etwas härterem Kalkstein, der dieser rückschreitenden Erosion bis heute widerstanden hat (Quelle: Wikipedia)
Im Zentrum von Etretat angekommen folgten wir den Hinweisschildern „Falaise d’Amont & Chapelle“ und kamen so auf teils sehr engen Wegen auf einem Parkplatz auf dem Falaise d’Amont an. Der Parkplatz war anscheinend noch nicht ganz fertig, denn die schon installierten Schranken waren nicht in Betrieb. Auch hier oben lag alles im Nebel. Wir beschlossen daher dem Felsenweg zur Strandpromenade zu folgen. Unten angekommen gingen wir zunächst am Strand entlang Richtung Porte d’Amont. Der Nebel begann sich nun langsam zu lichten und auch die anderen Felesentore wurden sichtbar. Wir folgten daher weiter dem Felsenpfad Richtung Falaise d’Aval und Manneporte. Der Weg ist nur teilweise befestigt und so ist meiner Meinung nach festes Schuhwerk unerlässlich. Diese Meinung teilten aber nicht alle… Der Aufstieg wird dann aber durch tolle Aussichten auf die Felesentore und den Ort Etretat belohnt. Der Rückweg führte uns am Golfplatz von Etretat vorbei, zurück an die Promenade und anschließend zum Auto.
Wir fuhren dann über die Landstraßen nach Le Havre wo wir das nächste Hotel reserviert hatten. In Le Havre wurden gleich mehrere Hauptstraßen erneuert, so daß unser Navi auf Hochtouren arbeiten mussten. Das Hotel und vor allem seine Lage in Le Havre entsprach allerdings nicht unseren Erwartungen.