Den Namen hat die Stadt Locronan, in der früher Seide hergestellt wurde, vom hl. Ronan, einem irischen Mönch, der im 5. Jahrhundert hierher kam. Er soll den Einwohnern von Locronan das Weben gelehrt haben. Locronan ist ein bekannter Wallfahrtsort der Bretonen. Der Sage nach muss jeder Bretone den Weg, den der hl. Ronan allmorgendlich nüchtern und barfuß um den „Montagne de Locronan“ gegangen sein soll, einmal im Leben gehen. Sonst muss er diesen Weg nach dem Tod im Sarg „gehen“. Dabei darf er jeden Tag nur eine Sarglänge weiterrücken.
Der Dorfplatz von Locronan, mit seinem alten Häusern und dem Brunnen, diente schon oft als Kulisse für Filme. Zum Beispiel drehte hier Roman Polanski 1979 Außenszenen für seinen Film „Tess“. Am Dorfplatz liegen auch die „Eglise Saint Ronan“ und die „Chapelle de Pénity“ in der sich das Grab des hl. Ronan befindet. Rund um den Dorfplatz findet man viele kleine Kunsthandwerkgeschäfte.
Schräg gegenüber der Eglise findet man eine kleine Bäckerei, die die – meiner Meinung nach – besten Schoko – Croissants in ganz Frankreich herstellt. Eine Kultfigur für jeden, der Locronan schon öfter besucht hat, ist ein Kutscher, der Besucher mit seinem Pferdekarren durch den Ort fährt.
Der gesamte Ort ist autofrei. Um den Ort herum gibt es aber mehrere kostenpflichtige Parkplätze. Das gelöste Parkticket in Form eines Aufklebers gilt dann für das gesamte Jahr. Rund um Locronan gibt es mehrere Wanderwege, die auf dem Stadtplan, den man mit dem Parkticket erhält eingezeichnet sind. Von vielen Stellen bietet sich einer schöner Blick auf die Stadt.