Heute machten wir uns auf den Weg nach Plouha. Dieser Ort wird in unseren beiden mitgenommenen Reiseführern gar nicht beschrieben aber ich hatte ihn im Internet bei meinen Recherchen vor dem Urlaub gefunden. Bekannt ist der Ort vor allem für seine hohen Klippen und eine kleine Kapelle mit einem Totentanzfresko.
Unser Navi hatte sich überlegt uns heute mal so richtig was von der Landschaft zu zeigen und führte uns ab Tréguier über Landstraßen an die Bucht von St.-Brieuc. In Plouha mussten wir etwas suchen um den Weg an die Steilküste zu finden. Die Schilder mit der Aufschrift „Les Falaises“ waren schwer zu finden oder fehlten teilweise ganz weil die Häuser an denen sie normalerweise hängen renoviert wurden. Wir kamen aber dann doch am Parkplatz oberhalb von Gwin Zegal, einem altem Hafen aus Baumstämmen an. Auch heute lagen hier noch einige Boote vor Anker.
Am Parkplatz beginnt auch ein Wanderweg der an den bis zu 104 Meter hohen Klippen entlang führt. Früher honnte man an einigen Stellen wohl auch bis an die Felsspitzen heruntergehen jedoch stehen hier jetzt überall Verbotsschilder. Der Weg als solches ist gut ausgebaut hat aber manchmal schon eine ganz gute Steigung. Dafür bieten sich immer wieder fantastische Ausblicke auf das Meer und in die Bucht von St.-Brieuc.
Wir fuhren noch ein Stück weiter an den Plage Bonaparte. Hier mussten wir uns schon früh einen Parkplatz suchen, denn der Strand ist ein beliebter Badestrand. Ich wollte jedoch hier hin, weil es ein historischer Ort ist. Im 2. Weltkrieg schmuggelten Mitglieder der Résistance fast 150 englische und kanadische Piloten an den Nazis vorbei ins sichere England. Der Strand ist durch den sogenannten Gedächtnistunnel zu erreichen in dem Erinnerungssteine an die Heldentaten der Résistance erinnern. Ein wenig oberhalb steht auf einer Landzunge ein Erinnerungstein, den wir im Anschluss besuchten.
Unser nächstes Ziel war das zu Plouha gehörende Örtchen Kermaria. Dort besichtigten wir die Kapelle, die für Ihre Totentanzfresken bekannt ist. Kaum zu glauben, dass die Kapelle vom damaligen Pfarrer zum Abbruch freigegeben war um an ihrer Stelle eine größere und prächtigere Kirche zu bauen.
Auf dem Weg Richtung Paimpol kamen wir dann noch an den Hinweisschildern zum Tempel Lanleff vorbei, denen wir folgten. Wir verpassten den Tempel fast, da ein Reisebus mit Chinesen oder Japanern vor der Einfahrt stand. Der kreisrunde Bau aus dem 11. Jahrhundert wurde lange für einen heidnischen Tempel gehalten, jedoch zeigen Dokumente aus dem 19. Jahrhundert eine Schenkung der Kirche Sainte-Marie-de-Lanlem (alte Schreibweise von Lanleff) an die Benediktiner.
Nun fuhren wir nach Paimpol um uns im Leclerc mit Leckereien einzudecken die wir mit nach Hause nehmen wollten. Danach ging es zurück ins Gite.
Lunas Fazit
Die Wanderung an der Steilküste hat ja noch Spaß gemacht aber das „raus aus dem Auto, rein ins Auto“ was danach kam fand ich nicht so toll. Ich glaube Frauchen hatte auch schon keine Lust mehr…
Infobox
- Fahrstrecke: 106 km